
2. Grundlagen der WLAN-Technologie
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Zwei Endgeräte, die sich gegenseitig per Funk nicht erreichen können, wollen mit einem
Access Point kommunizieren. Stellen wir uns vor, dass sich der Access Point in der Mitte der
zwei Endgeräte befindet. Es kann vorkommen, dass die Funkwellen beider Endgeräte
vermischt am Access Point ankommen und so ein Durcheinander verursachen. Mit Hilfe von
RTS/CTS steuert der Access Point den Funkverkehr der beiden Endgeräte. Kollisionen und
Übertragungswiederholungen werden damit reduziert.
Und so funktioniert es:
Ein Rechner, der zu senden beginnen will, sendet einen RTS-Frame an das Medium.
Der Empfänger bestätigt dieses mit einem CTS-Frame. Zwischen den Frames wird lediglich
die Zeit SIFS gewartet. Durch diesen Austausch der Frames gilt das Medium für andere
Stationen als belegt. Damit die Belegung des Mediums für einen bestimmten Zeitraum erfolgt,
enthalten die RTS- und CTS-Frames ein Feld, das eine Wartezeit für alle anderen Stationen
vorgibt. Dieses Feld wird "Network Allocation Vector" genannt, der vorhin schon erwähnt
wurde. Durch RTS- und CTS-Frames sinkt der Durchsatz an Nutzdaten. Aber die relativ
kleinen Kontrollrahmen verursachen (bei RTS 20 octets, bei CTS 14 octets) im Gegensatz zu
den Nutzdaten (2346 octets) nur eine minimale Bandbreitenverschwendung.
2.6.3 Point Coordination Function (PCF)
Laut Standard 802.11 wird im PCF-Modus der Funkverkehr von einem Access Point geregelt.
Der PCF-Modus ist optional. Das heißt, dass nicht alle Geräte PCF tauglich sind. Der Point
Koordinator, in diesem Fall der Access Point, wechselt das Verfahren von einem DCF-Modus
zu einem PCF-Modus. Der Access Point sendet nach einer Wartezeit von einem PIFS (PCF
Interframe Space) einen Frame, der den Start des PCF-Modus für alle Rechner anzeigt.
Nachdem der Modus eingeleitet wurde, fragt der Point-Koordinator nacheinander alle
Stationen ab, ob sie eine Übertragung wünschen. Hierzu sendet er an jede Station einen Frame,
der auch Nutzlast enthalten kann, und erlaubt die Beantwortung. Zwischen den Frames vergeht
nur die Zeit SIFS, dadurch ist ein hoher Durchsatz möglich. Mit dieser zentralen Zuteilung
werden somit auch Kollisionen ausgeschlossen.
Stationen senden im Wesentlichen Daten und CF-Bestätigungen (CF-ACK) an den Point-
Koordinator. Wenn eine Station weder Daten noch eine Bestätigung senden will, erwidert sie
einfach mit einem Null-Rahmen.
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